Was macht eigentlich der NABU Lahntal e.V.

Die OG wurde 1984 von 18 Naturfreunden gegründet. Auslöser:

  • Schutz der Amphibien am Sterzhäuser Steinbruch durch einem Krötenzaun.
  • Aufhängen von Nistkästen (Anzahl 2021: 679 Stück).

Mittlerweile besteht der Verein aus 284 Mitgliedern (Stand 2020). Seit 1991 sind wir ein „eingetragener Verein“ (e.V.).
Bei den Arbeitseinsätzen können wir auf ca. 30 aktive Mitglieder zurückgreifen.

Der NABU Lahntal betreut in der Gemarkung der Gemeinde Lahntal rund 30 Hektar Wiesen, Magerrasen, Streuobstwiesen und Biotope (Amphibienteiche), davon ca. 24Ha im Besitz der OG. Hierzu ist ein hohes Maß an Eigenleistung der Aktiven nötig. Die OG betreibt eine ökologische Landwirtschaft. Die Arbeiten werden mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem Amt für ländlichen Raum des Landkreises Marburg-Biedenkopf abgestimmt. Nachfolgend einige Projekte, jeweils mit Jahreszahl:

1985: Übernahme Pflege: Übernahme der Pflege von Streuobstwiesen in Sarnau und Goßfelden. Heute werden 485 Obstbäume gepflegt.

1990: Bau eines Naturlehrpfades:1990 wurde ein Naturlehrpfad in Goßfelden aufgebaut. 2002 wurde er, wegen schlechter Wegstrecke, neu errichtet. Er führt über einen festen Rundweg, auf einer Länge von 3 km an 17 Lehrtafeln und einen Wildbienenhotel vorbei. Am Anfang befindet sich ein Infostand.

1992: Magerrasenpflege Greif-Wiese:Übernahme der Pflege der Magerrasenwiese auf der Hardt nach Absprache mit der UNB.

1992: Kauf Hardtwiese:Kauf der Hardtwiese durch den Kreis Mbg/Bdkpf. (Größe: 1,6 Hektar). 1993 Pflanzung von 80 hochstämmigen Obstbäumen. Übertragung 1999 an die OG.

1994: Anpachtung der Gemeindeeigenen Streuobstwiesen:6 gemeindeeigene Streuobstwiesen wurden auf zunächst unbegrenzte Zeit gepachtet. Sie müssen mit viel Aufwand gepflegt werden. (Größe: 4 Hektar)

1994: Sperrung der K846 Seit 1994 wird mit Absprache der Behörden als erste Straße im Landkreis, die Kreisstraße K84 wegen der Amphibienwanderung, für 4-6 Wochen gesperrt. Die Sperrung mit beweglichen Pollern war nicht erfolgreich. Es mußten in Sterzhausen und Wetter feste Schranken installiert werden. Viele Aktive der OG öffnen morgens und schließen abends die Schranken.

1994: HELP: Beteiligung am Landschaftspflegeprogramm HELP.

2000: Kauf von Naturschutzflächen: Ab 2000 stetiger Zukauf von weiteren Flächen, vorzugsweise am Rodenbach und Plauelbach, sowie auf der Hardt.

2001: Renaturierung des Rodenbachs: Da sich der Rodenbach bis zu 2 Meter tief in sein Bett eingegraben hatte wurden sechs Holzsperren eingebracht. Auf der Bachbreite wurden Pfähle eingeschlagen und davor grober Kies aufgeschüttet.

2003: Kauf Trafostation: Kauf der Trafostation am Grünen Weg in Goßfelden. Für 1,-€ von EON abgekauft. Anschließender Umbau zu einem „Vogel- und Fledermaushaus“.

2004:Taufwiese angelegt: Kauf der Taufwiese, Größe 1,6Ha. Anschließend Bepflanzung mit über 130 hochstämmigen Obstbäumen. Hauptsächlich verschiedene, alte, deutsche Apfelsorten.

2006: Anmeldung einer ökologischen Landwirtschaft: Als eine der ersten NABU-Ortsgruppen beantragten wir eine ökologische Landwirtschaft. Nach erstem Mißtrauen, auch seitens der Behörden, haben wir uns nun etabliert, auch unter den Landwirten im Ort.

2006: Erhalt des Klimaschutzpreises des Landkreis Marburg/Biedenkopf

2006: Plauelbach: Anlegen eines Teiches am Plauelbach.

2006. Bepflanzung Ausgleichsfläche: Die OG bepflanzt eine Ausgleichsfläche der Gemeinde Lahntal mit 25 hochstämmigen Obstbäumen

2007: Plauelbach: Nach dem wir das Grundstück erwerben konnten, 1,7 ha groß, wurde mit der Renaturierung angefangen. Der Plauelbach schlängeld sich nun auf einer Länge von über 400m durch die Wiese, die dadurch zu einer Feuchtwiese geworden ist.

2010: Pacht der Trafo-Station in Nieder- Wetter: Die OG konnte die Trafostation in Nieder-Wetter vor dem Abriss bewahren. Nach Verhandlungen mit EON und dem Grundstücksbesitzer konnten wir die Station erst einmal für 15 Jahre pachten. Alsbald wurde sie zu einem Vogel-und Fledermaushaus umgebaut. Mittlerweile brüten dort bis zu 15 Dohlenpaare.

2010: Kauf der NABU-Garage in Goßfelden: In diesem Jahr kauften wir einen Teil der uns von der Gemeinde überlassenen Schreinerei in Goßfelden.

2012. Storchennest auf der Kirche in Sarnau: Die Kirchengemeinde mußte die Außenfassade der Kirche in Sarnau renovieren. Wir nutzten die Gelegenheit und errichteten mit Unterstützung unseres Pfarrers auf dem Kirchturm ein Storchennest mit Kamera. Spenden von den Gewerbetreibenden in der Gemeinde machten es möglich.

2013/14: Kauf weiterer Naturschutzflächen: Um das geplante Naturschutzgebiet Plauel-Rodenbach fertig zu stellen benötigen wir noch einige Grundstücke. Zwei weitere konnten erworben werden.

2014: Heckenpflanzung auf der Hardt: Auf einer Länge von 200m wurde eine Feldgehölzhecke auf einer unserer Wiesen angelegt. Es mußte zuerst ein über 400m langer Zaun errichtet werden. Dann konnten 450 Pflanzen eingegraben werden.

2014: Die OG hat jetzt auch eine „Naturforschergruppe“: Nun hat die OG auch eine eigene Jugendgruppe. Glücklicherweise meldeten sich zwei junge Damen um diese anspruchsvolle Jugendarbeit zu machen. Sie treffen sich jeden 2. Freitag im Monat und gehen auf Exkursion.

2014: Storchenmast Furkation Sterzhausen/Caldern: Wir und der Bewirtschafter der Furkationsrinnen zwischen Sterzhausen und Caldern stellten mit Unterstützung der Gemeinde, der UNB, EON und der FA. Rink Metallbau eine weiteren Storchenmast auf.

2015: Kauf weitere Naturschutzflächen: Um die mit den Behörden abgesprochene Schutzgebietsgröße zu erreichen, fehlen uns, trotz weiteren Zukäufen, noch drei wesentliche Flächen. Jetzt haben die Flächen eine Gesamtgröße von ca. 12 ha.

Projektbezogene Weiterführung der Aktivitäten (Stand Januar 2021)

Apfelfest: Seit 2016 wird jährlich ein Apfelfest durchgeführt, das bedeutet zum Einen Apfelernte auf den vereinseigenen Streuobstwiesen in Verbindung mit der Naturforschergruppe (NAJU). Die geernteten Äpfel werden dann als Zweites an einem im Gemeindeblatt angekündigten Sonntag auf einem Hof in Sarnau mittels mobiler Apfelpresse zu Saft verarbeitet, abgepackt und zum Verkauf angeboten. Gleichzeitig können auch Privatleute eigene Äpfel pressen lassen. Das Ganze wird durch den Verkauf von Kartoffelpfannkuchen mit Apfelmus und Bratwürstchen abgerundet. Auf Letzteres musste 2020 wegen der Coronapandemie verzichtet werden.

Dammshäuser Teiche: 2016 Erwerb eines ehemalige Sandbruches und einer angrenzenden Wiese mit Unterstützung der Unteren Naturschutzbehörde. Mit Geld der Umweltlotterie GENAU konnte der Verein einen großen Teil des Strauch- und Baumbewuchses entfernen lassen. Anschließend wurde eine völlige Umgestaltung des Geländes mit großem Bagger vorgenommen. Das Ziel war, für Amphibien, besonders für Kreuz- und Geburtshelferkröten, ein optimales Biotop zu schaffen wie es zu Zeiten der Nutzung als Sandbruch vor Jahrzehnten bestanden hatte. Ab 2017 Beweidung des Geländes mit Schafen, seit 2019 zusätzlich mit Ziegen. Nach Begehung mit je einem Vertreter der Oberen Naturschutzbehörde und eines ökologischen Planungsbüros wurden Anfang Herbst 2020 zu den bereits vorhandenen größeren und kleineren Teichen zusätzlich mehrere Baggerschaufel breite flache Vertiefungen geschaffen. Das Gelände beschattendes Strauchwerk wurde entfernt und so umgelagert, dass einerseits Sand- und Felsflächen freigelegt und andererseits im vermodernden Geäst Versteckmöglichkeiten errichtet wurden. Im Oktober 2020 erstellte dann eine Fachfirma unter Mithilfe von Aktiven des NABU Lahntals einen bleibenden ca. 800 Meter langen Elektrozaun um das ganze Areal, der als Projekt der Hessischen Biodiversitätsstrategie aus Landesmitteln des Regierungspräsidium Gießen finanziert wurde. Zukünftig sollen weiterhin Schafe und Ziegen dafür sorgen, dass auf den freigelegten Sandflächen der Pflanzenaufwuchs kurzgehalten werden kann. Um Wildschweinen, Rehen und Hasen während der Nichtbeweidung den Zugang zum Gelände zu ermöglichen, werden für diese Zeit die unteren beiden Elektrolitzen entfernt.

Eisvogelröhren: 2017 Erstellung zweier Steilwände mit je zwei Brutröhren für Eisvögel mit Hilfe der Firma Oppermann an den Baggerseen in Goßfelden.

Bringsfelder Graben: 2019 erwarb die Ortsgruppe eine am Bringsfelder Graben liegende 26 Meter breite Hälfte eines Wiesengrundstückes mit zusätzlich einer Wegezufahrt. Der Bachlauf wurde auf einer Länge von 110 Metern mit großem Gerät naturnah umgestaltet.

Schutzgebiet Plauel-/Rodenbach: Das Hauptprojekt der letzten Jahre war die Gestaltung des Schutzgebietes Plauel-/Rodenbach, das neben dem Hochwasserschutz für Goßfelden die Wiederansiedlung bzw. Schutz von Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Wiesenpieper, Rohrammer, Bekassine, Raubwürger, Kiebitz und anderen Wiesenbrütern zum Ziel hat.
Am 22.09.2006 wurde mit der Renaturierung begonnen. Seit der Fertigstellung im Jahr 2007 schlängelt sich nun der „Plauelbach“ im 1,7 Hektar großen Feuchtgebiet.
In den folgenden Jahren konnten durch Grundstückskäufe eine zusammenhängende Schutzfläche von ca. 16 Hektar erreicht werden.

Vom 21.9.2019 bis zum 26.9.2019 wurden dann Baggerarbeiten am Rodenbach durchgeführt. Der Verlauf des Rodenbachs wurde durch Mäandrierung, zum Teil Zuschüttung des alten Bachverlaufs, Ausweitungen etc. deutlich verändert. Zusätzlich wurden auch noch mehrere "Himmelsteiche", teils mit, teils ohne Verbindung zum Rodenbach ausgehoben. Durch diese Maßnahmen kann das Schutzgebiet Plauel/Rodenbach Wasser deutlich länger halten als zuvor. Mit dem Auf-Kopf-Setzen der Weiden, einer Einzäunung, die eine Aufteilung des Gebietes in mehere Areale erlaubt und einer abschließenden Wildblumeneinsaat auf knapp zwei Hektar dieses Schutzgebietes ist das Ziel der Gestaltung erreicht. Natürlich bleiben dann die ständig erforderlichen Pflegemaßnahmen wie Beweidung/Mahd, Rückschnitt der Kopfweiden, Kontrolle und Ausbesserung der Zäune ... .

Umgestaltung des Naturlehrpfades: 2020 Alle hölzernen Bestandteile des Naturlehrpfades wurden abgeschliffen und anschließend gestrichen. Acht große Lehrtafeln wurden inhaltlich völlig neu gestaltet und angebracht. Die inhaltliche Umgestaltung weiterer großer und kleiner Informationstafel ist in Arbeit.

 

Zusätzliche jahresbezogene Aktivitäten

  •  2016 Anbringung einer Verkleidung aus Blech rund um die 2010 gepachtete und umgebaute Turmstation (Transformatorhaus) in Niederwetter, um den Zugang für Marder zu verhindern. 2014 hatte ein Marder in 8 Meter Höhe zwei Junge zur Welt gebracht.
  • 2017 Abbau der Umzäunung der 2014 angelegten 200 Meter Heckenbepflanzung. Da die Pflanzen inzwischen eine Größe hatten, die den Zaun überflüssig machten, können jetzt alle Tiere in diesem Heckenstreifen Schutz finden.
  • 2017 Die Naturforschergruppe erhält eine Fledermausführung am Marburger Schloss.
  • 2017 Die Naturforschergruppe unternimmt eine Fahrt zum Gießener Lahnfenster.
  • 2017 Die Naturforschergruppe besucht den Wildpark Knüll.
  • 2018 Die Naturforschergruppe nimmt an einen gemeinsamen Ausflug der NAJU-Gruppen im Kreisverband Marburg-Biedenkopf zur Vogelschutzwarte in Frankfurt teil.
  • 2018 Schornsteinabbau in der NABU-Garage wegen Undichtigkeiten.
  • 2018 Entfernung einer großflächigen Folie im Bereich des Lahnufers in Goßfelden. Die Ausbringen der Folie einige Jahre vorher hatte zum Ziel zu testen, ob so die Ausbreitung des Japanischen Staudenknöterichs verhindert werden kann. Ergebnis: Ausbreitung kann ein wenig gebremst, aber nicht verhindert werden.
  • 2018 Ausräumen eines trockenen Grabens auf einem Privatgrundstück mit Hilfe eines kleinen Baggers, um die Ablaichmöglichkeiten für die Feuersalamander in diesem Graben wieder zu ermöglichen.
  • 2019 Die Naturforschergruppe besucht den Hof Fleckenbühl in Schönstadt.
  • 2019 Die Naturforschergruppe sammelt Müll am Rand der Hardt.
  • 2019 Erwerb eines in der Feldflur liegendes Grundstücks mit vielen Bäumen und Gebüsch. Dieses vermüllte Gelände wurde in mehreren Arbeitseinsätzen 2020 in Zweier- bzw. Familienteams entmüllt, ein Baum und Strauchwerk zurückgeschnitten und der Krautaufwuchs gemäht und so für die „Übernahme“ durch die Naturforschergruppe (NAJU) hergerichtet.
  • 2019 Teilnahme am weltweiten Klimastreik in Marburg am 20.9.2019. Einige NABU-Lahntaler und eine Reihe von Mitgliedern anderen Kreisverbandsgruppen trafen sich am Streiktag auf dem Marburger Marktplatz. Blaue NABU Kappen, entsprechende T-Shirts und Fahnen ließen die Naturschutzgruppe in der großen Menge der Demonstationsteilnehmer erkennen.
  •  2019 Vier NABUler fanden sich am 12.5.2019 im Wohnprojekt Kernbach mit einer Reihe anderer Personen ein, um die "Innenausstattung" für vier Lebenstürme anzufertigen. Es wurden Nistkästen gebaut, Bambusmatten gerollt und auf Länge geschnitten, Äste gebündelt usw. und der Lebensturm in Goßfelden unter Mithlfe von Lahntaler NABU-Aktiven aufgebaut.. Die Naturforschrgruppe gestaltete bei einem Monatstreffen zusätzliche Nisthilfen für Insekten und baute sie an einem weiteren Termin in den Lebensturm in Goßfelden ein.
  • 2019 Erbringung von Eigenleistungen an der neu zu bauenden Gerätehalle.
  • 2019 Anpassung der Homepage der Ortsgruppe an das Layout des Bundesverbandes.
  • 2019 Anschaffung neuer NABU Vereins – T-Shirts im neuen Design.
  • 2019 Aktive nehmen an einem Kettensägekurs teil.
  • 2020 In der Lahnfels Apotheke in Goßfelden wurde eine Sammelbox für alte Handys aufgestellt. „Handys für Hummeln, Biene und Co.“ Eine Sammelaktion zum Mitmachen.
  • 2020 Erbringung von Eigenleistungen an der neu zu bauenden Gerätehalle.
  • 2020 Vereinsinterne „Ausbildungsoffensive“ an Geräten (Balkenmäher, Mulcher, Heckenschere, Hochentaster) und Traktor
  • 2020 Teilnahme an einem Baumschnittkurs geleitet von einem Fachwirt vom Hof Fleckenbühl auf einer der vereinseigen Streuobstwiesen.
  • 2020 Anbringen von Schwalbennestern, Kotbrettern und Mauerseglerkästen
  • 2020 Führung einer Ferienkindergruppe zu den Baggerseen in Goßfelden.
  • 2020 Baumschnitt der Obstbäume am Radweg zwischen Sterzhausen und Caldern

Jährlich anfallende Aufgaben

  •  Nistkastenreinigung
  •  Kontrolle der Amphibientunnel unter der K 84 zwischen Sterzhausen und Wetter
  •  Obstbaumschnitt im Winterhalbjahr, oft mit Einbeziehung der Naturforschergruppe
  •  Aufstellen von Sitzstangen für die Braunkehlchen
  •  Vereinswanderung im Sommer
  •  Entfernung des Jakobskreuzkrautes auf den Heuwiesen
  •  Heuernte im Sommer
  •  Monatliche Gruppentreffen
  •  Kontrolle der weidenden Schafe
  •  (Buch-)führung des Ökobetriebes
  •  Stellungnahmen erstellen
  •  Öffentlichkeitsarbeit und Führung der Kasse
  •  …

 

1. Vorsitzender

Joachim Backhaus
Otto-Ubbelohde-Weg 27a
35094 Lahntal
06423/2450
backhaus-joachim@t-online.de
www.nabu-lahntal.de