Was macht eigentlich die  NABU Gruppe Wetter?

Amphibienschutz

Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit unserer Gruppe ist der Schutz bei und vorkommenden Amphibien. Die hohe Anzahl der jährlich durch den Straßenverkehr umkommenden Amphibien bewog uns, über geeignete Schutzmaßnahmen nachzudenken. Seit 1996 sind in unserem Einzugsbereich 16 Objekte mit 29 Einzelgewässern entstanden die den Amphibien als Laichgewässer zur Verfügung stehen. Die Gewässer wurden so angelegt, dass die Tiere auf ihrem Weg dahin keine Straßen überqueren müssen. Des Weiteren wird jährlich ein Amphibien- Schutzzaun entlang der Kreisstraße 1 (K 1) zwischen Mellnau und Simtshausen errichtet. Dieser Zaun muss über einen Zeitraum von ca. sechs Wochen mindestens einmal täglich kontrolliert werden und die eingefangenen Amphibien zu den entsprechenden Laichgewässern transportiert werden. Bei der Betreuung des Schutzzaunes werden regelmäßig Kinder anderer Institutionen mit einbezogen ( 2015 – Kindergarten Wetter). Ein weiteres Gewässer wird noch in diesem Jahr in der Gemarkung Oberndorf gebaut.

Fangzaunergebnisse am Amphibien-Schutzzaun

Schutzzaun Nr. 25 zwischen Mellnau und Simtshausen.

Die von uns geschaffenen Laichgewässer werden regelmäßig (jährlich) betreut. Dazu gehören folgende Aufgaben: Prüfen und Reinigen der Wasser Zu- und Abläufe, Grundstückspflege (Verbuschung vermeiden) und Kontrolle über die Laichaktivitäten sowie Entwicklung der Larven.

Die von der NABU Gruppe Wetter geschaffenen Feuchtlebensräume bieten auch anderen Lebewesen gute Bedingungen und f ördern die Artenreichtum. So befinden sich 23 Libellenarten, davon fünf Rote Liste Arten in den neu geschaffenen Biotopen.

Feuchtwiesen im Wetschaftstal

Mit finanzieller Absicherung des Fachteams Wasser- und Naturschutz des Landkreises Marburg-Biedenkopfs wurden Wiesengrundstücke gekauft bzw. gepachtet, um für bedrohte Tiere und Pflanzen lebenserhaltende Rückzugsgebiete zu schaffen. Als neustes Projekt wurde Anfang 2015 zwei Storchenhorste im Wetschaftstal aufgestellt.

Schutz der Fledermäuse

Es wurden mehrere Überwinterungsquartiere aufgebaut. Weiterhin werden die Voraussetzungen für Wochenstuben geschaffen. Dazu zählen auch die Kontrollen um den Erfolg unserer Tätigkeit zu überprüfen. Im Jahr 2014 konnte ein privates Haus in Mellnau zum fledermausfreundlichen Haus ausgezeichnet werden. Zurzeit läuft ein weiterer Antrag zu einem fledermausfreundlichen Haus in Treisbach.

Großweide im Asphetal

In Zusammenarbeit mit dem NABU Münchhausen, der Gemeinde Münchhausen sowie des Fachteams Wasser- und Naturschutz beim Landkreis Marburg-Biedenkopf ist eine Großweide von über 10 ha entstanden. Es handelt sich teilweise um Grundstücke, die wegen großer Nässe von den Nutzern aufgegeben wurden. Dort stehen das ganze Jahr über robuste Rinder und zeitweise auch Pferde, die die extensive Pflege übernehmen. Wir hoffen, dass sich bald die ersten Wiesenbrüter wieder einfinden.

Kartierung

Mit Hilfe des Datenbanksystems „NATIS“ des Landes Hessen erfassen wir alle wichtigen Vorkommen von Tieren und Pflanzen, um Grundlagen für unsere weitere Arbeit zu schaffen. Darüber hinaus stellen wir diese Daten anderen Organisationen oder Einrichtungen zur Verfügung.

Nistkästen, Nothilfen für Vögel und Hornissen

Insgesamt etwa 300 Nistkästen werden von uns betreut. Dazu gehört die jährliche Kontrolle einschließlich Reparatur und Ersatz. In unseren Kästen brüten verschiedene Meisenarten, Feldsperlinge, Kleiber, Trauerschnäpper und Turmfalke. In speziellen Kästen bieten wir Brutmöglichkeiten für Mauersegler, Waldkauz, Wasseramsel, Schleiereule und Hornisse (eine bedrohte Wespenart). In diesem Jahr wurden mit Hilfe der freiwilligen Feuerwehr Wetter-Mitte mehrere in großer Höhe angebrachte Nistkästen gereinigt sowie in einer spektakulären Aktion eine Nisthilfe für Turmfalken an der Flutlichtanlage des hiesigen Fußballplatzes angebracht.

Wildwachsende Orchideen und andere schützenwerte Pflanzen

Jährlich mähen wir einmal bestimmte Feuchtwiesen, um insbesondere die Existenz von seltenen, wildwachsenden Orchideen zu sichern. Ohne diese Pflege würden höher wachsende Wildstauden den Orchideen den Lebensraum nehmen. Natürlich muss auch das Mähgut abtransportiert werden. Unter anderem wachsen auf kreiseigenem Gebiet in der Gemarkung Treisbach großblättriges und geflecktes Knabenkraut. Das kleine Knabenkraut wächst in der Gemarkung Engelbach.Dazu kommt noch dass auf diesem Gebiet einmalig im Landkreis Marburg-Biedenkopf der Sumpfstendelwurz wächst.

Streuobstwiesen

Ca. 200 Obstbäume sind auf verschiedenen Streuobstwiesen und Seitenstreifen von der NABU Gruppe Wetter angepflanzt worden. Diese müssen jährlich gepflegt werden. Dazu steht fachkundliches Personal innerhalb der NABU Gruppe zur Verfügung. Das Personal wird auf Kosten des NABU mit Hilfe von Fort- und Weiterbildungen ausgebildet.

Kooperationen, Arbeitsgemeinschaften

Zum einen unterstützt die NABU Gruppe Wetter die Aktionsgemeinschaft Burgwald in Form von Mäharbeiten und Bereitstellung von Arbeitsgeräten.

Des Weiteren wird zweimal im Jahr eine Aktion mit der Hegegemeinschaft der Marburger Jäger durchgeführt. Diese Aktionen führen die angehenden Jäger in die Aufgaben des Naturschutzes ein. Die letzten zwei Aktionen 2014 und 2015 waren zum einen das Bepflanzen einer Streuobstwiese mit Apfelbäumen in der Gemarkung Unterrosphe und zum anderen die Pflege einer Hochmoorfläche im Burwald.

Mitarbeit bei der Ausweisung von Kernflächen im Burgwald

Die besondere Kombination von Bodenverhältnissen, Wasserversorgung und die klimatischen Gegebenheiten sowie die geografische Lage des Burgwaldes in Mitteleuropa bilden die Grundlage für die Entwicklung einzigartiger Floren- und Faunengesellschaften mit höchster Schutzwürdigkeit, besonders in den Moorbereichen. Im Burgwald sind viele Tier- und Pflanzenarten hessenweit nur hier bekannt. Daher gilt der Burgwald als besonders schützenswert.

Bei der Ausweisung der Kernflächen hat die NABU Gruppe Wetter, stellvertretend für alle NABU Gruppen des Gebietes des Burgwaldes, seit 2012 mitgearbeitet und begleitet.

Ermittlung von Kernflächen im Burgwald in enger Zusammenarbeit mit dem entsprechenden Forstamt.

Durchsetzung von einer zusätzlichen durchgehenden Kernfläche für den Naturschutz in einer Größenordnung von ca. 30 Hektar.

1. Vorsitzender

Hermann Schmack
An der Koppe 30
35083 Wetter
06423/2240
Hermannschmack@live.de
www.nabu-wetter-hessen.de