Wechsel an der NABU-Spitze

Andreas Trepte löst Erich Sänger in der Führung des Kreisverbands ab

Von Irmela Dörries

Marburg-Biedenkopf. Erster und Zweiter Mann tauschen die Plätze: Im Kreisverband Marburg Biedenkopf des Naturschutzbundes (NABU) hat dessen Vorsitzender Erich Sänger (Angelburg) das Amt in jüngere Hände übergeben. Der Biologe Andreas Trepte, bisher Sängers Stellvertreter, steht seit der Jahreshauptversammlung an der Spitze des Verbandes. Sänger bleibt als zweiter Voristzender aktiv.

Gemeinsam aktiv in Sachen Naturschutz: Der NABU-Kreisvorstand mit (hinten von links) Manfred Schäfer, Joachim Backhaus, Helmut Hahn, Winfried Kräling und Irmela Dörries sowie (vorne von links) Dana Schabo, Andreas Trepte und Erich Sänger. Foto: Krämer/nh
Gemeinsam aktiv in Sachen Naturschutz: Der NABU-Kreisvorstand mit (hinten von links) Manfred Schäfer, Joachim Backhaus, Helmut Hahn, Winfried Kräling und Irmela Dörries sowie (vorne von links) Dana Schabo, Andreas Trepte und Erich Sänger. Foto: Krämer/nh

Mit großer Einmütigkeit kam dieser Wechsel zustande. Gleiches gilt für die weiteren Vorstandsposten. So wird sich Manfred Schäfer (Schröck) weiter um die Finanzen kümmern, während Irmela Dörries (Dautphetal) für die Schriftführung zuständig ist. Zwei Beisitzer unterstützen die Vorstandsarbeit. Hier bleibt Helmut Hahn (Schweinsberg) im Amt während Joachim Backhaus (Lahntal) den ausscheidenden Hartmut Becker (Breidenbach) ablöst. Um die Jugendarbeit kümmert sich künftig Dana Schabo (Lahntal), ihre Vorgängerin Viola Wege (Friebertshausen) stand nicht mehr zur Wahl.

In seinem naturkundlichen Jahresbericht hatte Trepte an die „Neubürger“ in der Tierwelt des Landkreises erinnert. So war an der alten Ohm für kurze Zeit ein Biber aufgetaucht und hatte unverwechselbare Spuren hinterlassen. Der Totfund eines Wolfes auf den Lahnbergen hatte bewiesen, dass das Kreisgebiet zumindest auch „Streifgebiet“ ist. Die farbenprächtigen Bienenfresser, eine von Süden vordringende Vogelart, hatten an zwei Stellen im Ostkreis gebrütet. Sie ließen sich in diesem Jahr, wie die örtlichen Experten feststellen konnten, nicht wieder blicken.

Mehr Durchsetzungskraft zeigen da die Weißstörchem wie der NABU-Storchenbeauftragte Winfried Kräling sagte. 16 Brutpaare haten im Kreisgebiet 45 Jungvögel erbrütet. Seit zehn Jahren sind die Weißstörche in den Landkreis zurückgekehrt. Rund um die Radenhäuser Lache besteht inzwischen regelrechter Wohnungsmangel, so dass die brutwilligen Störche bereits auf Hochspannungsmasten ausweichen. Ein gefährlicher Brutplatz, war man sich einig. Eingreifen jedoch – so lautet die Ansage aus der Unteren Naturschutzbehörde – solle man derzeit nicht, berichtete Stefan Wagner.

Kritisch sieht es der NABU, wenn während der Brutzeit Wartungsarbeiten an den Stromleitungen durchgeführt werden. Nach Rücksprache mit dem Energieversorger sollen an Stellen, wo Wanderfalken brüten, die Arbeiten auf den Herbst verschoben werden.

Nicht viel Hoffnung indes gibt es für den Fortbestand des ehemals verbreiteten Kiebitzes im Landkreis. Andreas Trepte ist mit dem Kiebitzmonitoring befasst und konnte im Amöneburger Becken zwar 24 Brutpaare feststellen, die jedoch sehr wenige Jungvögel bis zum Ausfliegen großziehen konnten.

Der NABU Kreisverband wird in diesem Jahr sein Besuchsprogramm der örtlichen Gruppen fortsetzen. Am 10. September geht es zu einer Exkursion in den Burgwald mit anschließendem Besuch der Gruppe Reddehausen. Für das Jahr 2018 steht die Visite für die Gruppe Lahntal an. Dies wird beim Apfelfest geschehen. Zuvor jedoch soll am 10. Juni das NABU-Haus am Roten Moor in der Rhön besichtigt werden.